Relaxed bis zum Anschlag.

6 Wochen – die Hälfte der Wartezeit auf die Krankenkassen-Reaktion bezüglich des Widerspruchs ist geschafft. Drei Monate haben sie ja Zeit. Wobei ich hier auch unterschiedliche (quasi widersprüchliche, höhö) Informationen zu gefunden habe. Ich denke, in ca. 2 Wochen werde ich mal nachhaken… Seufz.

Erstaunlicherweise ist das Thema Kinderwunsch bei mir derzeit ganz weit weg. Ich denke kaum daran, und wenn doch, ohne große Gefühlsregungen (WTF?!), sondern eher geschäftlich (Fristen, Anträge, Finanzen…), wenn das das richtige Wort ist. Neulich hat ein Kind im Park etwas niedliches gemacht, da musste ich lächeln. So wie früher. Ganz ohne das Pieksen, was sonst immer dazukam. Einfach nur der Gedanke „Oh wie süß“, nicht „Oh wie süß, ich will auch“. Wann und wie ist das passiert? Ich weiß es nicht.

Tatsächlich wünsche ich mir hauptsächlich, die Sache wäre endlich durch. So oder so. Ich stehe dem Kinderwunsch Tag für Tag etwas ambivalenter entgegen – zum einen tun Eltern mir oft Leid (derzeit ist ja mit der Aktion #Muttertagswunsch zumindest auf Twitter in aller Munde, was so schiefläuft), andererseits gehen sie mir auch gerne mal auf den Keks, weil sie sich doch teilweise manchmal sehr wichtig zu nehmen scheinen. Da will ich gar niemandem auf den Schlips treten, aber auch hier gerade wieder zum Muttertag: Wenn ich noch einmal „Nur eine Mutter weiß, was es bedeutet…“ lese, platzt mir die Hutschnur. (Was ist eine Hutschnur überhaupt, und wieso kann die platzen?)

Ich fürchte, hier bin ich etwas überempfindlich, denn natürlich leisten Mütter viel und haben eine anstrengende Aufgabe (Väter sollten im übrigen allerdings genau die gleichen Aufgaben haben, aber das nur am Rande, ist ein anderes Thema). Aber einfach dieses „Nur Mütter“-Mimimi. Mutter werden ist keine Leistung, sondern beruht halt zu großen Teilen auf Zufällen, die man schwer beeinflussen kann. Und dass es dann jede so gut macht, wie sie kann, sollte selbstverständlich sein. Ach ich weiß nicht. Wahrscheinlich spricht hier einfach doch wieder der unterschwellige Neid aus mir.

Wie dem auch sei, ich kann mir mittlerweile beide Varianten gut vorstellen, und die Variante MIT Kind macht mir mindestens genauso viel Angst wie die ohne, vielleicht sogar noch mehr. Dann würde schließlich alles anders! Aber ich würde es gern abschließen, im Falle des Falles, dass es nicht klappt, möchte ich nämlich Dinge tun, die jetzt gerade warten. Den Beruf wechseln zum Beispiel. Einen Hund anschaffen. Mir ein abschließendes Tattoo-Motiv überlegen, um das Thema abzuschließen.

Naja, ansonsten ist wie gesagt nicht viel los. Aber wir haben die Rechnung für die erste IVF jetzt bekommen (die war im November!!). Rund 2.000 Euro stehen drauf, davon müsste die Krankenkasse noch die Hälfte übernehmen (die übernimmt ja 75%). Also tausend Euro für nüschts. Kann ich mit leben. Die Rechnung kann ich hier ja vielleicht noch mal teilen. Zum Vergleich und als Recherchemöglichkeit für andere. Ich hätte mich gefreut, so was mal zu finden, bevor es bei uns losging.

Aber Mann, ich bin so relaxed momentan! Die Therapeutin hat mir das auch bestätigt. Ich darf erst in zwei Monaten wiederkommen. 😉 Mich bringt wenig aus der Ruhe und ich hatte schon lange keinen „schlechten Tag“ mehr. Tatsächlich fühle ich mich „in mir ruhender“ als lange zuvor. Verrückt. Aber sehr angenehm.

4 Gedanken zu “Relaxed bis zum Anschlag.

  1. Denk dran das man solche Kosten auch als ‚außergewöhnliche Belastung‘ von der Steuer absetzten kann, wenn man über einen bestimmten %-Satz kommt (sind 5-7%). Sowie jede einzelne Fahrt zum Arzt die du ja da bestimmt auch hattest. Das läppert sich ja.

    Ansonsten drück ich dich!

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  2. That’s the spirit 😉 Hutschnüre gehen übrigens (wegen des überkochenden Kopfes) und Krägen platzen (wegen des schwellenden Halses) 😀 Alles Gute weiter wünscht Tina, die Mütter-Mimimi als Teil des ganzen Problems ansieht – wer glaubt, wirklich nur Mütter „wüssten“, der braucht sich über ungerechte Paar- und Arbeitsverhältnisse nicht beklagen. Meine Meinung…

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